Die Landeskoordinierungsstelle Prostitution und Sexarbeit NRW (LaKo) ist ein vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration (MKJFGFI) gefördertes Modellprojekt und ein weiterer Baustein im bereits bestehenden Unterstützungssystem der spezialisierten Fachberatungsstellen im Land Nordrhein-Westfalen. Deren übergeordnetes Ziel ist die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Menschen in der Prostitution und Sexarbeit. Um auf die Erreichung dieses Ziels hinzuarbeiten, wird sich die LaKo verschiedener Aufgabenbereiche annehmen:

Die LaKo fügt sich in dieses Hilfesystem ein, indem sie als Vernetzungsinstanz interagiert. So sollen die Interaktion und Vernetzung der Beratungs- und Anlaufstellen in NRW ausgebaut werden. Durch die organisatorische Unterstützung von Fachtreffen und Landesarbeitsgemeinschaften wird der Austausch angeregt und Raum für Zusammenarbeit geschaffen. Durch diese Vernetzung und den Austausch von Informationen zur aktuellen Situation und Entwicklungen kann die Landeskoordinierungsstelle Prostitution und Sexarbeit NRW einen Überblick über die Szene in NRW generieren und wiederkehrende landesweite Bestands- und Bedarfsanalysen durchführen.

Aus deren Erkenntnissen werden dann in Zusammenarbeit mit den Fachberatungsstellen Belange und Bedarfe der Menschen in der Prostitution und Sexarbeit herausgearbeitet und schriftlich formuliert. Diese werden gebündelt und in Form regelmäßiger Berichte sowie Gesprächen zum Austausch an das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration übermittelt.

Ein weiterer Aufgabenbereich der Landeskoordinierungsstelle Prostitution und Sexarbeit NRW ist die Bildungsarbeit. Im Rahmen dieser werden Workshops und Schulungen zu verschiedenen relevanten Themen (wie z. B. Steuer- und Arbeitsrecht, STIs, Prostituiertenschutzgesetz usw.) angeboten. Dieses Angebot richtet sich an Fachpersonal wie die Mitarbeitenden von Beratungsstellen oder aus den betreffenden Abteilungen der Ordnungs- und Gesundheitsämter und Sexarbeiter:innen.

Seit September 2021 ist das Informationsportal für Menschen in der Prostitution und Sexarbeit in Nordrhein-Westfalen: www.cara.nrw des Gleichstellungsministeriums online. Sollten Fragen oder Beratungsbedarfe über die dort online verfügbaren Informationen hinaus bestehen, gibt es die Möglichkeit, telefonisch oder schriftlich per E-Mail Beratung zu erhalten. Die Landeskoordinierungsstelle Prostitution und Sexarbeit NRW wurde vom Ministerium damit beauftragt, dieses Beratungsangebot zu übernehmen.